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Samstag, 31. Dezember 2016

Vier Frauen für ein Hallelujah!

Die erste uns bekannte deutsche Dichterin, geboren um 935, ihres Zeichens Kanonisse eines Klosterstifts, lässt in einem ihrer Dramen den Mönch Abraham erleben, wie seine Nichte Maria zur Hure wird, die, wie er erfahren muss, mehrmals täglich Freier bedient, obwohl er ihr doch einst bei sich eine Zelle ohne Türe baute, damit sie erbaulich lebe. - Ein für ein Stiftsfräulein durchaus ungewöhnlicher Stoff, zumal vor mehr als tausend Jahren. 

Unsere Kultur hält uns einen Spiegel vor

Ein Blick zurück in frühere Zeiten - und wir sind damals noch nicht einmal an den Wurzeln deutscher und deutschsprachiger Kultur -, lässt uns auf eine seltsame Weise zur Ruhe kommen, hält uns einen Spiegel vor und lässt uns erkennen, dass unser Fundament und Mauerwerk nicht auf Sand gebaut ist, sondern auf dem Denken und Handeln von Menschen mit tief wurzelnden religiösen Überzeugungen und mit einem geistigen Koordinatensystem, das wir heute so vielfach gerade bei unseren politisch tätigen Zeitgenossen vermissen.


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Freitag, 23. Dezember 2016

Bergkristall-Weihnachten

Zu einer Zeit, als noch an deutschen Schulen Novellen wie Theodor Storms Schimmelreiter oder sein Pole Poppenspäler, die Judenbuche der Droste und Gottfried Kellers Kleider machen Leute gelesen wurden, war Adalbert Stifters Erzählung Bergkristall der Deutschen liebste Weihnachtsgeschichte. Obwohl fast vergessen: Sie enthält einen der schönsten Sätze, die je ein Kind über die Christnacht gesagt hat.

Geschrieben hat sie ein Mann, geboren 1805 in Böhmen, dessen Stil unter Germanisten durchaus umstritten war und ist. Unterstellt wurden vor allem seinem Altersstil zu viele Wiederholungen und eine oberflächliche Darstellungsweise. – Wissenschaftler tun sich nun einmal schwer, Leute so sein lassen, wie sie sind.

Gewiss allerdings ist, dass heute die meisten Jugendlichen ein Gutteil seiner Erzählungen, so auch Bergkristall, nach der ersten Seite wegzappen würden – und viele Erwachsene sicherlich auch, zumal die Novelle zunächst, für manchen sicherlich zu langatmig, auf die kirchlichen Festtage wie Ostern und Pfingsten und schließlich auf Weihnachten eingeht und wir unter anderem vernehmen, dass die Kinder nicht eher das Zimmer betreten durften,
als bis das Zeichen gegeben wird, dass der heilige Christ zugegen gewesen ist und die Geschenke, die, er mitgebracht, hinterlassen hat. Dann geht die Tür auf, die Kleinen dürfen hinein, und bei dem herrlichen, schimmernden Lichterglanze sehen sie Dinge auf dem Baume hängen oder auf dem Tische herumgebreitet, die alle Vorstellungen ihrer Einbildungskraft weit übertreffen, die sie sich nicht anzurühren getrauen, und die sie endlich, wenn sie sie bekommen haben, den ganzen Abend in ihren Ärmchen herumtragen und mit sich in das Bett nehmen. Wenn sie dann zuweilen in ihre Träume hinein die Glockentöne der Mitternacht hören, durch welche die Großen in die Kirche zur Andacht gerufen werden, dann mag es ihnen sein, als zögen jetzt die Englein durch den Himmel oder als kehre der heilige Christ nach Hause, welcher nunmehr bei allen Kindern gewesen ist und jedem von ihnen ein herrliches Geschenk hinterbracht hat.


Will das heute noch jemand lesen?



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Freitag, 16. Dezember 2016

Das Gute in uns und auf der Erde: kein Selbstläufer mehr!

In der Vergangenheit konnten sich die Menschen darauf verlassen, dass für sie, eingebettet in das Göttliche  - später dazu mehr -, sich das Gute schon durchsetzt. Doch hat sich im Wesen der Menschen etwas dramatisch verändert:


Mit dem Erstarken ihrer mentalen Autonomie, ihres Intellekts, mit dem Erstarken eines emotionalen Bewusstseins ist das Ich der Menschen mittlerweile so stark, dass sich viele von den geistigen Hintergrundkräften, die ihr Sein bisher bestimmten, lossagen.
Möglich ist dies durch die freie Entscheidungsmöglichkeit, mit diesen Kräften zusammenzuarbeiten, sie außen vorzulassen oder gar bewusst gegen sie zu arbeiten.

Die beiden letzteren Möglichkeiten haben gravierende Folgen für das Leben auf diesem Planeten. Tatsächlich spüren das viele Menschen zur Zeit.

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Mittwoch, 14. Dezember 2016

Merkel, die Mutter der Armen? - Nicht der deutschen Armen!

Keine ihrer großartigen Versprechen von früher hat sie eingelöst!

Wie sagte sie vor vielen Jahren: "Ich will, dass die Union den Wandel gestaltet!"

In der Tat wurstelt sie sich nur durch. Jeder vierte Deutsche arbeitet mittlerweile im Niedriglohnbereich! - Das muss man sich mal vorstellen.

Stattdessen lügt diese Frau den Leuten die Taschen voll!

Wie lange noch?

Auch leere Versprechen, die Methode machtlüsterner, aber charakterschwacher Politiker sind Lügen! Das gilt gerade auch für die, die so bieder aussehen, aber um des Machterhalts willen Verträge mit Despoten wie Erdogan schließen:





Nachtrag;
Endlich einmal klare Worte von Angela Merkel. Man kann sich vorstellen, wie schlimm es sein muss, dass diese sonst in aller Regel so weichgespülte Frau zu so deutlichen Worten kommt;es wird auch höchste Zeit - zu lesen auf WELTN24:

Die Lage in Syrien und in Aleppo sei "sehr deprimierend", sagte Merkel beim EU-Gipfel. Die Gipfelteilnehmer hätten noch einmal "insbesondere Russland und auch Iran dafür verantwortlich gemacht", dass Zivilisten und Krankenhäuser angegriffen worden seien.
"Natürlich haben wir alle festgestellt, dass wir viel weniger tun können, als wir gerne tun würden", sagte die Kanzlerin weiter. "Sehr deprimierend" sei die Lage, "weil wir alle etwas sehen im 21. Jahrhundert, was zum Schämen ist, was das Herz bricht". Angesichts des durch einige Vetomächte blockierten UN-Sicherheitsrats sprach Merkel auch von einem "Versagen der Handlungsfähigkeit" des Gremiums der Vereinten Nationen.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mein Dialog mit Julia!

Etwas, was mich absolut nervt, ist die Suche, wo man sich ausloggen kann, denn der Button dazu ist bei jedem Dienstleister woanders. Immerhin weiß ich ja als guter Verbraucher, dass man sich ausloggen sollte, damit niemand auf meinen noch fahrenden Zug springt, wenn ich mich, immer noch eingeloggt, einfach weggeklickt habe und schon längst Kaffee trinke.

Bei kabeldeutschland ging es mir auch so, nirgends habe ich gefunden, wo ich mich stilgerecht entfernen könnte.

Da sah ich Julia mit ihrem Angebot: Fragen Sie mich! Ich helfe Ihnen weiter.

Also hab ich sie der Kürze halber und schreibfaul, wie ich auch sein kann, einfach gefragt: Wo ausloggen?

Darauf Julia: Wollen Sie sich mit diesen Worten verabschieden? Sie können mit mir übrigens ganz normal reden.

Das hab ich als leise tadelnden Hinweis verstanden, dass es ihr lieber ist, wenn man ganze deutsche Sätze bildet.

Solchermaßen sanft gerügt und weil ich mich ja wirklich verzweifelt versuchte zu verabschieden, schrieb ich einfach: Ja! 

Darauf Julia: Super! 

Danke Julia! 

Klar saß ich dann eine Weile leicht konsterniert vor meinem Computer. Irgendwie hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass sie sich so freut, wenn ich gehe.

Als ich Julia wieder anblickte und mir gerade durch den Kopf gegangen war, ob wir nicht eigentlich schon beim Du gewesen waren, schrieb sie mir: Wie ich sehe, sind Sie gerade anderweitig beschäftigt. Wenn Sie weitere Fragen haben, bin ich gerne für Sie da.
(dabei klopfte sie an eine imaginäre Scheibe und winkte mir zu)

Ehrlich, ich finde Julia schon ein bisschen ein wenig aufdringlich. Einfach über die Computerlinse zu gucken, was ich so treibe (wie ich sehe ...)!
Ob sie das mit jedem macht - oder nur mit mir?

Mir fiel ein, ich frag sie einfach, was ich dann auch tat: Guckst Du nur mir so zu?

Darauf Julia: Tut mir leid - aber ich habe Ihre Frage nicht verstanden. Versuchen Sie es bitte nochmal in anderen Worten.

Ich: Ob Du nur mir so zuschaust? 

Julia: Oh je, ich kann Ihre Eingabe nicht deuten. Ich muss noch eine Menge lernen! Zum Glück lerne ich täglich dazu. Versuchen Sie es bitte nochmal in anderen Worten. 
  
Na ja, dachte ich, vielleicht ist ihr die Frage zu persönlich und sie ist irgendwie dadurch blockiert. 
Deshalb fragte ich einfach, weil sie ja zu Beginn unseres Gespräches mir eine doch recht persönliche Frage gestellt hatte, nämlich, ob ich mich verabschieden wolle: Fragst Du das jeden?  

Julia muss mittlerweile ziemlich verzweifelt sein (dass mir aber auch die Empathie fehlt, so etwas zu erspüren!):  Tut mir leid, aber ich verstehe Ihre Anfrage noch nicht. Damit mein Wissen um diese Thema erweitert wird, habe ich Ihre Anfrage weitergeleitet. Bald kann ich Ihnen dann auch eine Antwort darauf geben.

Hoppla, jetzt versagt ihr schon die Grammatik: Mein Wissen um diese Thema ???

Schade Julia, aber ich klick mal lieber weg. Sonst kommt noch Julius. 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Die politische Schlaftablette!

„Ich brauche Dich“, sagt die Schlaftablette, „mach bitte schön den Mund auf und sag aaa!
Das wirkt! Eine Partei und ein Volk machen den Mund auf, schlucken brav und die Schlaftablette macht, wie bisher schon, auch den Tag zur Nacht!

Nicht, dass ich Ihnen zu nahetreten möchte, Frau Merkel, aber Wahrheit ist keine Beleidigung. Es ist nun einmal so: Wenn ich Sie sehe, sinken mir die Mundwinkel herunter und die  Lider gleich mit. Wissen Sie, ich denke an Zeiten, als das Griechenland-Problem noch für knapp 40 Milliarden zu lösen war. Heute dürften in Wahrheit keine 400 Milliarden mehr reichen. Meinen Sie auch, dass Sie da was verschlafen haben? So schlaftablettenmäßig? Nein, klar, Ihre Rente ist sicher . . .

Oder, was ich auch so bei mir denke: Bei uns gibt es doch ziemlich viel Leute, die keinen Cent auf die Seite kriegen und bei denen am 20. Monatsende ist. Sie kennen solche Leute nicht, aber eine gute Bekannte von mir - ihr Mann hat sie recht frühzeitig verlassen - hat drei Kinder großgezogen und dabei in der mobilen Altenpflege gearbeitet. Später, als die Kinder groß waren, deutschlandweit. Bis ein Burn Out sie stoppte. Für längere Zeit. Da war sie aber schon über 60. Heute kriegt sie 700 Euro Rente. Das zwingt sie mit ihren 67 Jahren, vier Tage in der Woche ein paar Stunden im Kindergarten in der Küche zu arbeiten. Angestellt bei der Caritas, einem Arbeitgeber, wie ich ihn keinem wünsche. So kriegt sie noch 350 Euro. Ohne die geht´s gar nicht. Gut, sie hat Kinder, die würden sie nie hängen lassen, aber wie sagte sie mir kürzlich: So lange ich auf den eigenen Beinen stehen kann, will ich nicht anderen zur Last fallen.


Tja, die Rentenreform, Frau Merkel, oder dieses grandiose Gesetz, das den Leiharbeitern so unendlich hilft - ach, da fällt mir ein: 

Könnten Sie uns endlich mal den Vertrag mit Erdogan zeigen! Wie sich das liest, wenn Menschen gegeneinander aufgerechnet werden! 

Überhaupt, wie Sie das machen, mit so schwierigen Männern klarzukommen! In Deutschland räumen Sie sie ja seit Jahren erfolgreich aus dem Weg - manche sagen, viele verlassen schon freiwillig die CDU -, aber international geht das nunmal nicht immer. 

Bestimmt kommen Sie auch mit Trump klar. Ich weiß schon, wie Sie lächeln, wenn Sie ihm vor den Kameras die Hand schütteln. Hoffentlich verplappert er sich nicht und sagt Ihnen, mit wem Sie in der letzten Zeit so alles telefoniert haben.

Deutschland schwimmt, verglichen mit anderen Staaten, im Geld. Könnten Sie mal weniger nach Brüssel rüberschieben und stattdessen für Ihr Land sorgen. 


So recht habe ich auch nicht verstanden, dass unser Bundesumweltministerium gewiss mit Ihrem Wissen bis zu 5 Millionen ganz zufällig in der heißen Phase des US-Wahlkampfs in die Clinton-Foundation eingezahlt hat. Schade nur, dass sich Hillary nun nicht persönlich bei Ihnen bedanken wird. Aber wie alles Geld, für das Sie verantwortlich sind, ist es ja bestens angelegt. Nur, wissen Sie, meine Bekannte z.B. hat nichts davon  . . .

Keine Ahnung, warum die Leute politikverdrossen sind. Sie wissen aber schon, dass es sowas gibt in "Ihrem" Land? - Komisch, aber ich denke immer, Deutschland ist gar nicht Ihr Land.

Wie Sie das übrigens wieder hingekriegt haben, dass die Maut jetzt doch kommt! So kriegt man die Schwesternpartei zum Schlafen. Ein Anruf bei Juncker und die Sache läuft. Für 2,50 Euro. 
Können Sie bei Gelegenheit sagen, was Sie dem Juncker dafür zugemauschelt haben?
 
Ehrlich gesagt, ist es mir ein Schleier, dass Leute noch so auf Sie abfahren. Aber so ist das, wenn Sie die Menschen verschleiern. 


Eigentlich waren Sie ja mal gegen ein Verbot der Vollverschleierung, mittlerweile sind Sie dafür - und wie! Ihre Parteitagsrede lässt grüßen! - Wir kennen ja Ihre Liebe zu Kehrtwendungen.

Im Übrigen haben Sie ein ganzes Volk schon lange vollverschleiert.

Unnachahmlich, wie Sie das immer machen, zu sagen, was das Volk hören will.

Gute Nacht!

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Diktatur der hohlen Begriffe. – Eine Strategie.

Es ist keineswegs nur ein ärgerliches, im Grunde aber doch belangloses Phänomen, dass Menschen, vor allem Politiker, Begriffe, die sich aufgrund politischer Gegebenheiten an die Oberfläche geschwemmt haben, bevorzugt benutzen, um mit deren Hilfe indifferente, schwammige Inhalte zu vermitteln. 

Die ständige Verwendung dieser Begriffe dokumentiert vielmehr eine zunehmende Erosion des Bewusstseins der Menschen in unserer Gesellschaft und gibt zugleich Zeugnis eines zunehmenden Desinteresses daran, verstanden werden und schwierige Zusammenhänge verstehen zu wollen.
Dieses Verwenden unklarer Begrifflichkeiten geschieht auch nicht nur aus Bequemlichkeit, weil man sich dadurch nicht um Präzision bemühen muss, sondern es verbirgt sich dahinter eine Strategie. 

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